In Potsdam regt sich Widerstand gegen die Pläne der Wohnungsgenossenschaft Karl Marx, knapp 400 Eigentumswohnungen zu verkaufen. Das Vorhaben dient der Finanzierung zukünftiger Sanierungen, stößt jedoch bei den Mietern auf vehementen Protest. Sie befürchten, dass der Verkauf zu einer Gefährdung des bezahlbaren Wohnraums führen könnte.
Die Genossenschaft plant den Verkauf von 397 Eigentumswohnungen, die bisher zum Bestand gehörten. Dieser Schritt steht im Zusammenhang mit dem Altschuldenhilfegesetz von 1993, das eine Privatisierungsauflage von 15% des Bestandes vorsieht. Investitionen in die Sanierung und den Umbau der Immobilien sind unumgänglich, um den Gesamtbestand langfristig zu sichern.
Den Mietern wird die Möglichkeit zum Kauf eingeräumt, zudem sind sie vor Eigenbedarfsklagen geschützt und erhalten Unterstützung beim Umzug. Trotz dieser Maßnahmen formiert sich Widerstand: Die Mieter haben eine Petition gegen den geplanten Verkauf gestartet.
Die Genossenschaft sieht sich vor der Herausforderung, einen Ausgleich zwischen künftigen Sanierungen, Finanzierungserfordernissen und dem Erhalt von bezahlbarem Wohnraum zu finden. Die Mieter hingegen fürchten um ihre Interessen und fordern nachdrücklich den Erhalt von erschwinglichem Wohnraum in Potsdam.