Der Medizinstudent Hermann Gmeiner gründete 1949 die Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf, die heute weltweit aktiv ist. Neue Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Gründer wurden öffentlich, obwohl diese intern schon bekannt waren.
Hermann Gmeiner wird sexueller Missbrauch und physische Gewalt gegen acht männliche Kinder angelastet. Die Vorfälle ereigneten sich an vier Standorten in Österreich im Zeitraum der 1950er- bis 1980er-Jahre. Obwohl die Missbrauchsvorwürfe nicht durch Gerichtsurteile belegt sind, wird ihre Glaubwürdigkeit durch die Schilderungen der Betroffenen untermauert. Als Reaktion erhielten die Opfer Entschädigungszahlungen und Therapien.
Um mit dieser brisanten Thematik umzugehen, hat SOS-Kinderdorf eine externe Kommission beauftragt, die Vorfälle aufzuarbeiten. Die Organisation steht durch die Enthüllungen unter großem Druck, da die interne Kenntnis der Vorwürfe sowie die Aufarbeitung der Geschehnisse nun öffentlich diskutiert werden.

